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368 Route 16.ʿATHLÎT. Von Haifa

Historisches. Es ist nicht bekannt, wie die Stadt geheissen hat, die
zweifelsohne schon im Alterthume hier stand. Erst zur Zeit der Kreuz-
fahrer
wird die Ortslage unter dem Namen Castellum Peregrinorum,
Château des Pèlerins
berühmt: im Anfang des 13. Jahrh. trug es den
Namen Petra incisa (behauener Stein), vielleicht wegen des Felsenpasses
im O. Im Jahre 1218 stellten die Tempelritter das Schloss wieder her
und machten es zum Hauptsitz ihres Ordens; bei dem Neubau fand man
eine Menge fremder unbekannter Münzen. Die Burg galt als die Vor-
mauer
von ʿAkka. Im Jahre 1220 wurde die Festung durch Muazzam, Sultan
von Aegypten, vergeblich belagert und berannt; sie fiel erst im Jahre 1291
als letzte Besitzung der Franken in Palästina und wurde durch Sultan
Melik el-Aschraf zerstört.

Die grosse Strasse läuft etwa 10 Min. O. von ʿAthlît vorbei; ein Ab-
stecher
dorthin ist lohnend. Eine Felsenmauer, auf welcher Reste von
Befestigungen liegen, sperrt den Strand von der Strasse ab. Den Zugang
bildet ein wohlbeschütztes Felsenthor. An der inneren Seite der Felsen-
mauer
erhob sich ausserdem noch eine viereckige Mauer aus grossen
Quadern, von welchen viele nach ʿAkka geführt worden sind. Inner-
halb
des vielfach ausgehöhlten Felsenwalles stand die ehemalige Ort-
schaft
. Heute sind nur wenige Hütten bewohnt. Auf einem Vorgebirge
liegt das Castell, das wohl künstlich durch einen Graben vom Fest-
land
abgeschnitten worden war.

Am Fusse der Berge, ʿAthlît O. gegenüber, 1 St. entfernt, liegen die
Ruinen von ʿAin Haud. Von den Ruinen aus gewinnt man nordostwärts
die Strasse wieder; nach 25 Min. hat man r. die Ruinen von ed-Dustrên;
immer mehr verengt der Karmel die schöne und reich angebaute Ebene.
Nach 1 St. 6 Min. kommt man zu den Ruinen Bîr el-Kuneise, und in circa
1 St. zu einem Brunnen, der sogenannten Eliasquelle, von der aus man
auf einem Fusspfad nach dem Karmelkloster (S. 364) hinaufsteigen kann.
In 30 Min. vom Brunnen erreicht man Tell es-Semek, einen kleinen mit
Ruinen bedeckten Hügel; nach 10 Min. lässt man einen Fussweg nach
dem Karmelkloster r. liegen und gelangt, um das Vorgebirge herumbie-
gend
, auf der Hauptstrasse in 55 Min. zum Thore von Haifa.


Von Haifa nach ʿAkka ( St.) geht der Weg dem Meeresufer
entlang. Bei ruhigem Wetter ist eine Meerfahrt angenehm; je nach
dem Winde segelt man in 1 St. über die herrliche Bucht. Doch
ist auch der Landweg um der schönen Aussicht willen, besonders
rückwärts auf den Karmel, sehr lohnend. Die Luft ist oft so
klar, dass man in weiter Ferne die Gegenstände unterscheidet. Vom
O.-Thore von Haifa aus erreicht man, r. die schönsten Baumgärten
im Auge behaltend und öfters durch das Wasser reitend, in 20 Min.
den 6m breiten Ausfluss des Kischon; dann kommt man in die grosse
Ebene von ʿAkka. Am Meeresufer liegen eine Menge schöner
Muscheln; an diesem Strande kommt noch heute die Purpur-
schnecke
vor, ein stachliges Schalthier (Murex brandaris und Mu-
rex
trunculus), aus welchem die Phönicier den im Alterthum so
hochgeschätzten Farbstoff, der in einem Gefäss der Kehle des
Thieres sitzt, auszuziehen wussten. Besonders berühmt als Fundort
dieser Thiere war der Fluss Belus, heute Nahr Naʿmân genannt,
den man nach circa 2 St. erreicht. Aus dem feinen Sand dieses
Flusses wurde nach Plinius Glas bereitet; an eben demselben
Fluss soll nach Plinius ein grosses Grabmal eines Memnon gewesen
sein. Hierauf hat man zur Rechten die Höhe, auf welcher Napoleon